Intelligente Prozessautomatisierung und europäische Datensouveränität
Intelligente Prozessautomatisierung und europäische Datensouveränität: Warum eine bewusste Wahl heute entscheidender ist denn je
In einer zunehmend digitalisierten Welt werden Prozesse nicht nur automatisiert – sie werden intelligent. Künstliche Intelligenz, Low-Code-Entwicklung und flexible Cloud-Infrastrukturen ermöglichen es Unternehmen und öffentlichen Institutionen, effizienter, schneller und innovativer zu arbeiten. Doch mit den neuen Möglichkeiten steigen auch die Anforderungen an Datenschutz, Stabilität und Souveränität.
Intelligente Prozessautomatisierung bedeutet heute mehr als nur Workflow-Optimierung: Sie umfasst den gezielten Einsatz von Softwarelösungen, die sichere Bereitstellung von Hosting-Services sowie den verantwortungsvollen Betrieb von KI-Systemen – und all das unter Beachtung europäischer Werte und rechtlicher Rahmenbedingungen.
Gerade in einem Umfeld, in dem geopolitische Spannungen, Cyberangriffe und gesetzliche Unsicherheiten zunehmen, wird Datensouveränität zu einem unverzichtbaren Faktor für langfristigen Erfolg und Sicherheit.
Digitale Unabhängigkeit in einer multipolaren Welt
Die geopolitische Lage hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Spätestens seit der zunehmenden Rivalität zwischen den USA und China und der Abschottung der USA gegenüber der EU, dem Krieg in der Ukraine, der energiepolitischen Krise sowie der verstärkten Nutzung von Cyberangriffen als Waffe ist klar: Digitale Abhängigkeiten sind sicherheitspolitische Risiken.
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US-Cloud-Anbieter wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud sind nach wie vor Marktführer, doch sie unterliegen dem US CLOUD Act (2018), der US-Behörden den Zugriff auf gespeicherte Daten erlaubt – auch dann, wenn die Daten außerhalb der USA gehostet werden, etwa in Europa.
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Chinesische Anbieter wie Alibaba Cloud stehen unter der Kontrolle eines autoritären Staates mit gänzlich anderen Vorstellungen von Datenschutz, Überwachung und Transparenz.
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Hybride Konflikte, in denen Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen, Unternehmen oder Medienhäuser durchgeführt werden, nehmen zu – der Schutz sensibler Daten ist daher keine rein wirtschaftliche, sondern zunehmend eine nationale Angelegenheit.
In dieser Weltlage wird deutlich: Wer seine Daten in außereuropäische Hände gibt, gibt auch Kontrolle ab – über Sicherheitsstandards, Rechtsdurchsetzung und letztlich über die digitale Zukunft.
Das gilt auch dann, wenn Automatisierungslösungen wie Automation Anywhere oder Microsoft PowerAutomate auf europäischen Cloud-Diensten betrieben werden: Die Softwareanbieter selbst bleiben außereuropäisch und damit anderen politischen Einflüssen unterworfen. Dadurch können trotz europäischem Hosting Rechtsunsicherheiten und Abhängigkeiten entstehen.
Was bedeutet Datensouveränität konkret?
Datensouveränität bedeutet, dass Unternehmen und Institutionen selbst entscheiden können, was mit ihren Daten geschieht – wer darauf zugreifen darf, wo sie gespeichert werden und unter welchen rechtlichen Rahmenbedingungen.
Wird diese Souveränität untergraben – etwa durch Hosting bei einem nicht-europäischen Anbieter – entstehen reale Risiken:
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EU-Datenschutzgesetze (z. B. DSGVO) können nicht mehr vollumfänglich durchgesetzt werden, wenn Daten im Einflussbereich ausländischer Gesetzgebung liegen.
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Datentransparenz und Rechenschaftspflicht können nicht garantiert werden, da Unternehmen nicht immer wissen (oder mitteilen müssen), wer Zugriff auf die Daten nimmt.
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Vertraulichkeit und Sicherheit werden kompromittiert, wenn Daten durch staatliche Akteure aus Drittstaaten abgegriffen oder z.B. für Industriespionage missbraucht werden könnten.
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Es besteht kein effektiver Rechtsschutz für europäische Bürger und Unternehmen, wenn ihre Daten durch US-Behörden eingesehen oder kopiert werden – Urteile wie das sogenannte “Schrems II”-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (2020) haben dies klar bestätigt und das transatlantische Privacy Shield als ungültig erklärt.
🔍 Rechtsgrundlage: Der CLOUD Act
Der US CLOUD Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) von 2018 verpflichtet alle US-basierten Technologieunternehmen, auf Anfrage von US-Behörden Daten herauszugeben, auch wenn diese Daten auf Servern außerhalb der USA gespeichert sind.
Das bedeutet konkret:
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Ein US-Unternehmen wie Microsoft, Google oder Amazon kann verpflichtet werden, Daten europäischer Kunden bereitzustellen, auch wenn diese Daten in einem Rechenzentrum in Frankfurt, Paris oder Amsterdam liegen.
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Das Unternehmen darf die betroffenen Kunden oft nicht einmal informieren – sogenannte „Gag Orders“ verhindern Transparenz.
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Die Entscheidung, ob ein solcher Zugriff erfolgt, liegt nicht bei den Anbietern, sondern bei US-Gerichten oder Sicherheitsbehörden.
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Aufgrund der sich rasch änderenden politischen Situation in den USA gibt es keine Garantie mehr, was mit den abgegriffenen Daten wirklich passiert.
⚠️ Szenario: Abstellen von Services auf Anordnung
Neben dem Zugriff auf Daten besteht auch die Möglichkeit, dass ein US-Anbieter – etwa bei politischen Spannungen, Sanktionen oder Sicherheitsbedenken – ganze Services oder Zugänge sperren muss, z. B.:
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Abschalten oder Beschränken bestimmter Funktionen, z. B. im Fall von Sanktionen gegen bestimmte Länder oder Organisationen.
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Zwang zur Kooperation mit US-Behörden in Spionagefällen.
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Im Extremfall: Deaktivierung von Accounts, Domains oder Cloud-Zugängen, wie es etwa bei internationalen Konflikten oder politischen Auseinandersetzungen denkbar wäre.
Solche Szenarien sind nicht ausgeschlossen, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen (z. B. Huawei-Sanktionen.
⚠️ Gefahr durch Handelskonflikte und Zölle
Ein oft übersehener, aber hochrelevanter Aspekt: In einem sich anbahnenden oder offenen Handelskrieg, etwa zwischen den USA und der EU, könnten digitale Dienstleistungen und Softwarelösungen ebenso zum Ziel wirtschaftlicher Sanktionen oder Vergeltungsmaßnahmen werden wie klassische Industriegüter.
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Die Einführung gegenseitiger Zölle, Embargos oder Exportbeschränkungen könnte dazu führen, dass Cloud-Dienste aus den USA eingeschränkt, stark verteuert oder ganz untersagt werden.
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Software-Updates, technische Unterstützung oder der Zugriff auf APIs könnten durch politische Spannungen limitiert oder verzögert werden.
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Kunden, die auf nicht-europäische Anbieter setzen, riskieren also nicht nur Datenschutzverstöße, sondern auch operative Abhängigkeiten, die im Ernstfall zu Ausfällen oder zum kompletten Stillstand führen können.
In einem solchen Szenario sind europäische Alternativen nicht nur wünschenswert – sie sind überlebenswichtig.
🇪🇺 Was bedeutet das für europäische Kunden?
Wenn Sie als Unternehmen oder öffentliche Stelle Ihre Daten oder Software-Infrastruktur bei einem US-Cloud-Anbieter hosten, geben Sie im Ernstfall die Kontrolle ab. Es bedeutet:
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Kein vollumfänglicher Schutz durch die DSGVO, weil US-Gesetze vorrangig wirken.
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Potenzielle Offenlegung sensibler Geschäfts- oder Kundendaten an US-Behörden.
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Abhängigkeit von der politischen Lage – und fehlende Rechtssicherheit.
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Keine echte Garantie, dass Ihre Daten nicht Teil geopolitischer Spannungen werden.
Warum die Wahl souveräner Lösungen gerade bei Prozessautomatisierung kritisch ist
Viele Unternehmen und Institutionen nutzen heute Tools wie Microsoft PowerAutomate, Automation Anywhere oder ähnliche Plattformen, um Prozesse zu automatisieren. Diese Lösungen bieten mächtige Funktionen – doch sie sind oft Teil großer US-Konzernstrukturen und unterliegen damit:
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dem US CLOUD Act, der Datenzugriffe durch US-Behörden erlaubt, selbst wenn die Daten in Europa liegen;
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der Gefahr geopolitischer Spannungen, bei denen Dienste eingeschränkt, abgeschaltet oder politisch instrumentalisiert werden könnten;
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einer eingeschränkten Transparenz darüber, wie KI-Komponenten betrieben, trainiert und aktualisiert werden.
Selbst wenn Hosting bei einem europäischen Anbieter erfolgt, bleibt das Problem bestehen: Nutzt man eine US-basierte Software z.B. auf europäischen Cloud Diensten, schützt das zwar die Infrastruktur – aber die Software selbst unterliegt weiterhin außereuropäischem Einfluss.
Kurz gesagt:
Hosting-Souveränität alleine reicht nicht. Es braucht Software- und KI-Souveränität, um wirklich unabhängig und sicher zu bleiben.
Gerade bei komplexen Automatisierungslösungen ist das besonders kritisch:
Ein Wechsel von Tools wie Outlook oder Teams wäre im Ernstfall relativ schnell möglich.
Aber komplexe Workflows, systematische Prozessautomatisierungen und intelligente KI-Integrationen sind tief in die Organisation eingebettet.
Sie kurzfristig auszutauschen, wäre extrem teuer, riskant – und in vielen Fällen faktisch unmöglich.
Besonders heikel wird es, wenn Künstliche Intelligenz in diese Prozesse eingebunden ist. Um KI im Unternehmenskontext sinnvoll nutzen zu können, müssen große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Unternehmensdaten bereitgestellt werden – oft über längere Zeiträume hinweg. Nur so kann die KI qualitativ hochwertige, kontextbezogene Ergebnisse liefern.
Das macht nicht nur die technologische Integration aufwendig, sondern wirft auch zentrale Fragen zur Datenhaltung, Sicherheit und Abhängigkeit vom verarbeitenden Softwareanbieter auf. Wer Zugriff auf diese Daten hat, wie sie gespeichert werden und in welchem Land oder unter welcher Jurisdiktion – all das gewinnt massiv an Bedeutung. Ein Wechsel des KI-Anbieters ist dadurch nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern birgt auch erhebliche Risiken für den Datenschutz und die Kontinuität der Geschäftsprozesse..
Warum europäische Cloud-Anbieter jetzt entscheidend sind
Die EU arbeitet mit Hochdruck an Strategien zur digitalen Souveränität – vom Digital Services Act über GAIA-X über NeoNephos bis hin zu Investitionen in eigene Halbleiter- und Cloud-Infrastrukturen. Doch ohne eine breite Nutzung europäischer Technologien bleiben diese Pläne bloße Theorie.
PIPEFORCE zeigt, dass digitale Exzellenz und europäische Souveränität kein Widerspruch sind – im Gegenteil: Sie sind zwei Seiten derselben Medaille.
PIPEFORCE: Prozessautomatisierung mit 100% Datensouveränität
PIPEFORCE ist Aufgrund seiner Architektur unabhängig von US-Cloud Anbietern und bietet Unternehmen und Behörden auf Wunsch eine komplett europäische Lösung, um moderne Digitale-Prozesse aufzubauen und gleichzeitig volle Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Die Plattform ermöglicht:
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Datenspeicherung und -verarbeitung in zertifizierten EU-Rechenzentren, etwa in der Cloud-Infrastruktur von StackIT, oder anderen europäischen Anbietern, bis hin zum Hosting im eigenen Rechenzentrum.
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Einhaltung der DSGVO und weiterer EU-Richtlinien, ohne rechtliche Grauzonen oder Drittlandzugriffe.
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Eine moderne, skalierbare Infrastruktur, die mit internationalen Cloud-Angeboten mithalten kann – aber auf europäische Werte wie Transparenz, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Rechtsstaatlichkeit setzt.
Gerade die Kombination von PIPEFORCE mit einem echten europäischen Hosting-Partnern bietet maximale Sicherheit: Rechenzentren ausschließlich in Deutschland oder der EU und damit nur deutschem und europäischem Recht unterliegend – ohne „Hintertürchen“ oder Überwachungsgesetze aus Drittstaaten.
Fazit: Kontrolle behalten – mit PIPEFORCE in der EU-Cloud
PIPEFORCE ist nicht nur eine Plattform zur Prozessautomatisierung. Es ist ein Werkzeug für die Rückeroberung der digitalen Selbstbestimmung. Unternehmen und Behörden, die auf PIPEFORCE in Verbindung mit einer echten EU-Cloud setzen, schaffen sich ein Fundament für eine zukunftssichere, rechtskonforme und resiliente IT-Landschaft.
In einer Welt, in der Daten gleichzeitig Wirtschaftsgut, Angriffsziel und Machtinstrument sind, ist Datensouveränität kein Luxus mehr – sondern für viele Unternehmen existentiell.
Datensouveränität und Cloud-Strategien im internationalen Vergleich – US-Anbieter vs. europäische Cloud-Lösungen
1. US-Cloud-Anbieter
Vorteile:
1.1. Funktionalität und Innovation
US-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP) und viele weitere SaaS Anbieter sind Technologieführer. Sie bieten:
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Hunderte spezialisierte Services: z. B. serverlose Funktionen (AWS Lambda), spezialisierte KI-Dienste (Azure Cognitive Services), umfangreiche Big Data-Lösungen (Google BigQuery).
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Schnelle Innovationszyklen: Neue Funktionen und Updates erscheinen oft zuerst bei US-Anbietern.
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Beispiele: Uber, Netflix und Airbnb bauen große Teile ihrer Infrastruktur auf AWS und nutzen dessen Innovationskraft.
1.2. Ökosystem und Integration
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Marketplace-Angebote: Größerer Umfang von fertigen Anwendungen und APIs für schnelle Integration.
1.3. Preisgestaltung
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Flexibles Pay-as-you-go Modell.
1.4. Globale Verfügbarkeit
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Über 400 Rechenzentren in mehr als 100 Regionen weltweit.
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Beispiel: Ein europäisches Unternehmen mit Expansionsplänen nach Asien kann bestehende AWS-Regionen nutzen.
Herausforderungen:
1.5. Datenschutz und CLOUD Act
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US-Unternehmen unterliegen dem CLOUD Act (2018), der US-Behörden Zugriff auf Daten gewährt, unabhängig vom Speicherort.
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Beispiel: Microsoft musste trotz Speicherung europäischer Kundendaten in Irland gerichtlichen Anfragen aus den USA nachkommen.
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Microsoft war in einen bedeutenden Rechtsstreit mit der US-Regierung verwickelt, der sich auf den Zugriff auf Kundendaten bezog, die in Irland gespeichert waren. Im Jahr 2013 erhielt Microsoft einen Durchsuchungsbefehl gemäß dem Stored Communications Act (SCA), der das Unternehmen verpflichtete, E-Mails eines Verdächtigen herauszugeben. Da sich diese E-Mails jedoch auf Servern in Dublin, Irland, befanden, verweigerte Microsoft die Herausgabe und argumentierte, dass US-Gesetze keine extraterritoriale Anwendung finden sollten. Quelle: Datenschutz-notizen.de; Quelle: Wikipedia
Im Juli 2016 entschied das US-Berufungsgericht des Second Circuit zugunsten von Microsoft und stellte fest, dass der SCA nicht auf Daten angewendet werden kann, die außerhalb der USA gespeichert sind. Diese Entscheidung wurde als bedeutender Sieg für den Datenschutz angesehen. Quelle: Wired.com; Quelle: Time.com
Allerdings wurde der Fall 2018 durch den CLOUD Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) überholt. Dieses Gesetz erlaubt es US-Behörden, von US-Unternehmen die Herausgabe von Daten zu verlangen, unabhängig davon, ob diese Daten im Ausland gespeichert sind. Nach Inkrafttreten des CLOUD Act wurde der Fall vor dem Obersten Gerichtshof als erledigt betrachtet. Quelle Wikipedia
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Microsoft ursprünglich erfolgreich gegen die Herausgabe von in Irland gespeicherten Daten an US-Behörden geklagt hatte. Mit der Einführung des CLOUD Act wurde jedoch die rechtliche Grundlage geschaffen, die es US-Behörden ermöglicht, auf solche Daten zuzugreifen, sofern keine bilateralen Abkommen oder spezifische rechtliche Einwände bestehen. Quelle: Heise Online
1.6. Rechtliche Unsicherheiten
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Nach dem EuGH-Urteil “Schrems II” (2020) ist das Privacy Shield-Abkommen aufgehoben. Datenübertragungen in die USA sind nur noch unter strengen Auflagen zulässig, aber nicht grundsätzlich untersagt.
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Risiko: Eventuelle Datenübertragung in die USA durch Sonderreglungen/Schlupflöcher oder Gesetzesänderungen.
1.7. Abhängigkeit und Souveränitätsrisiken
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Politische Instabilität und Handelskriege könnten zur Einschränkung oder sogar Sperrung von Cloud-Services führen.
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Beispiel: Im US-Handelskrieg gegen China wurden Huawei-Geräte von Google-Services ausgeschlossen – ein Szenario, das auch europäische Nutzer betreffen könnte.
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Ja, im Rahmen des US-Handelskonflikts mit China wurde Huawei im Mai 2019 auf die sogenannte „Entity List“ des US-Handelsministeriums gesetzt. Dies bedeutete, dass US-Unternehmen wie Google keine Geschäfte mehr mit Huawei tätigen durften, ohne eine spezielle Genehmigung zu erhalten. Infolgedessen verlor Huawei den Zugang zu proprietären Google-Diensten wie dem Google Play Store, Gmail, Google Maps und anderen Anwendungen auf neuen Geräten. Quelle: The Guardian
Diese Maßnahme hatte erhebliche Auswirkungen auf Huawei-Nutzer weltweit, insbesondere in Europa, wo viele Nutzer auf Google-Dienste angewiesen sind. Obwohl bestehende Geräte weiterhin Sicherheitsupdates erhielten, konnten neue Huawei-Smartphones keine Google-Dienste mehr vorinstallieren. Dies führte zu einem Rückgang der Verkaufszahlen in westlichen Märkten und zwang Huawei dazu, alternative Lösungen wie das eigene Betriebssystem HarmonyOS und die AppGallery als Ersatz für den Google Play Store zu entwickeln. Quelle: The Guardian; Quelle: Wikipedia
Diese Situation verdeutlicht, wie geopolitische Spannungen direkte Auswirkungen auf Verbraucher in Europa und anderswo haben können, insbesondere wenn Unternehmen stark von bestimmten Technologien oder Anbietern abhängig sind.
2. Europäische Cloud-Lösungen
Vorteile:
2.1. Datensouveränität und DSGVO-Konformität
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Europäische Anbieter wie StackIT, IONOS Cloud, oder OVHcloud garantieren:
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Speicherung in EU-Rechenzentren.
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Keine außer-europäischen Zugriffsmöglichkeiten.
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Volle DSGVO-Konformität.
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2.2. Transparenz und Rechtssicherheit
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Klare, einsehbare Verfahrensregeln.
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Keine Hidden-Agreements mit Drittländern.
2.3. Resilienz und Unabhängigkeit
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Keine politische Einflussnahme durch Drittstaaten.
2.4. Datenschutz als Wettbewerbsvorteil
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Kundenvertrauen wird durch garantierte Datensicherheit gestärkt.
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Unternehmen können Datenschutz aktiv im Marketing und Vertrieb einsetzen.
Herausforderungen:
2.5. Funktionale Breite und Innovationstempo
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Für hochspezialisierte Dienste (z.B. KI-Trainings, Data Lakes) bieten US-Hyperscaler oft fortschrittlichere Angebote.
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Europäische Anbieter holen jedoch schnell auf (z.B. Gaia-X-Initiative, EU-Cloud-Initiativen).
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Es gibt mittlerweile mehrere leistungsfähige Open-Source-KI-Modelle, die vollständig in EU-Rechenzentren betrieben werden können, ohne dass dabei Daten in Drittstaaten übermittelt werden müssen. Hier sind einige der wichtigsten Modelle und Plattformen:
🧠 1. Mistral (z. B. Mistral 7B)
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Herkunft: Frankreich
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Lizenz: Apache 2.0 (komplett offen)
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Details: Ein leistungsfähiges Open-Source-Sprachmodell, das auf europäische Datenschutz- und Sicherheitsstandards ausgelegt werden kann.
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Einsatz: Kann vollständig auf EU-Servern laufen – z. B. in Cloud-Infrastrukturen wie STACKIT oder der Open Telekom Cloud.
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Website: mistral.ai
🧠 2. BLOOM (BigScience Large Open-science Open-access Multilingual Language Model)
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Herkunft: Projekt unter Leitung von Hugging Face und europäischen Forschungseinrichtungen
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Lizenz: RAIL-Lizenz (offen, aber mit ethischen Nutzungsbeschränkungen)
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EU-Hosting: Ja – speziell entwickelt für DSGVO-konforme Anwendung
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Multilingual: Besonders stark bei europäischen Sprachen
🧠 3. Aleph Alpha (Luminous-Modelle)
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Herkunft: Deutschland
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Lizenz: Nicht komplett offen, aber Made in Germany und DSGVO-konform
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Stärke: Fokus auf erklärbarer KI, Datenhoheit und Transparenz
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Betrieb: Rechenzentren in Deutschland (ISO/IEC 27001-zertifiziert)
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Website: alephalpha.com
2.6. Internationale Expansion
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Weniger Rechenzentren außerhalb Europas.
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Beispiel: Ein Unternehmen mit Standorten in Australien muss zusätzliche Strategien zur Performance-Optimierung entwickeln.
2.7. Kostenstruktur
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Manche Services sind durch geringere Skaleneffekte teurer.
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Allerdings kompensiert die Rechtssicherheit oft die Mehrkosten.
3. Zusammenfassung und Empfehlung
Die Wahl des Cloud-Partners sollte strategisch auf die individuelle Risikobereitschaft und Wachstumsstrategie abgestimmt werden.
Kriterium |
Vorteil US-Anbieter |
Vorteil europäische Anbieter |
---|---|---|
Funktionalität & Innovation |
Führend bei neuesten Technologien |
Wachsende Angebotsbreite speziell auf EU zugeschnitten. |
Datenschutz & Rechtssicherheit |
CLOUD Act-Risiken |
DSGVO-Sicherheit und Transparenz |
Kosten |
Skalenvorteile, günstige Basispreise |
Höhere Rechtssicherheit bei etwas höherem Preis |
Globale Expansion |
Viele Rechenzentren weltweit |
Fokus auf EU und Nähe zum Kunden |
Politische Resilienz |
Hohes Risiko durch geopolitische Konflikte |
Schutz vor außerstaatlichen Eingriffen |
Empfehlung:
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Unternehmen im Finanz-, Gesundheits- oder öffentlichen Sektor sollten primär auf europäische Cloud-Lösungen setzen.
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Innovationsgetriebene Projekte können punktuell US-Clouds nutzen, sollten aber kritische Daten in souveränen Clouds speichern (Hybride Strategien).
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Über PIPEFORCE
PIPEFORCE ist ein Produkt des IT-Unternehmens LOGABIT GmbH mit Sitz in München. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe seiner iPaaS 3.0 Lösung, in Kombination mit AI, die Integration von Systemen und die Automatisierung von Unternehmensprozessen erheblich zu vereinfachen und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen. Die schlüsselfertige Cloud-Native-Lösung ist sowohl für große und mittelständische Unternehmen als auch für den öffentlichen Sektor geeignet, um einen leichten Zugang zur Integration von Systemen sowie der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen zu ermöglichen.